Führen in der Matrixorganisation – S+P Führung – Die zunehmende Spezialisierung in den Unternehmen führt mehr und mehr zu Matrixstrukturen in immer flacheren Hierarchien. Häufig werden Absatzmärkte und Produkte in unterschiedlichen Teams bearbeitet. Manchmal kommen dann noch die Prozesse und/oder Regionen dazu und jeder will in seinem „Königreich“ alleine bestimmen.
Matrixorganisationen können im Führungsalltag schnell Probleme und Konflikte verursachen. In unserem Informationsblog erhalten Sie die wichtigsten Tipps für erfolgreiches Arbeiten in der Matrixorganisation:
- Was versteht man unter Matrixorganisation?
- Typische Konfliktsituationen in der Matrixorganisation
- Ziel- und Mitarbeiterorientierung in Einklang bringen
- Spielregeln festlegen: Ohne geklärte Teamstrukturen und Teamprozesse klappt es nicht
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Matrixorganisation- Führen in der Matrixorganisation – S+P Führung
Eine Matrixorganisation ist ein Strukturprinzip in Betrieben, um Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten aufzubauen. Die Mitarbeiter stehen in mehreren Weisungsbeziehungen, etwa innerhalb ihrer Abteilung und innerhalb eines abteilungsübergreifenden Projekts. Die so entstehenden Überkreuzungen in der Zuständigkeit führen häufig zu Problemen. Deshalb wird die Weisungsbefugnis (die letztlich ausschlaggebend ist) auf eine einzige Linie beschränkt. Jeder Mitarbeiter hat folglich nur einen unmittelbar weisungsberechtigten Teamleiter.
Die Zuständigkeiten der anderen Linie werden dann meist dadurch aufgelöst, dass Mitarbeiter zeitlich begrenzt aufgabenbezogen für die andere Linie freigestellt werden.
Häufige Konflikte aus dem Alltag – Führen in der Matrixorganisation – S+P Führung
Unklare Aufgabenteilung zwischen zentralen Funktionen und lokaler Führung
Ein typisches Bespiel: Leiter von Tochtergesellschaften haben kaum Entscheidungsspielräume. Für viele Themen wie Controlling, Herstellung, Qualitätssicherung, Compliance etc. gibt es Experten im Headquarter. Der regionale Leiter wird damit zum besseren Verkaufsleiter.
Sich widersprechende Ziele einzelner Organisationseinheiten
Fallbeispiel: Der Verkauf pusht mit Preisnachlässen die Absatzmenge. Die Produktion kann wegen Kapazitätsengpässen nicht termingerecht liefern.
Täglicher Kampf um die Macht
Beispiel: Die zentralen Fachabteilungen vereinbaren aufwendige Verkaufsaktivitäten. Der Vertrieb hat dafür aber nicht genügend Ressourcen. Es entwickelt sich ein Verteilungskampf. Wer sich am lautesten beklagt setzt sich durch. Kollegen verlieren sich im Konkurrenzkampf, statt in der Kooperation gemeinsam zu gewinnen.
Unklare Verantwortlichkeiten
Beispiel: Der Bereich Forschung und Entwicklung ist für Produktinnovationen zuständig, bekommt aber kaum Marktinformationen. Der Verkauf sucht nach nützlichen Produktunterscheidungen vom Wettbewerb. Kundenwünsche werden an die Zentrale weitergegeben. Aber diese kommen nicht im Bereich Forschung und Entwicklung an. Am Ende passiert nichts.
Erfolgreich Arbeiten in der Matrixorganisation – S+P Führung
Die Matrixorganisation kann ihren Nutzen dann optimal entfalten, wenn alle den gleichen Zielen folgen und sich bewusst sind, dass jede Funktion einen ganz spezifischen Fokus hat, etwa auf Region/Markt, Produkt, Vertrieb usw. Erst das gute Zusammenspiel bringt den maximalen Erfolg.
- Jedes Jahr gilt es, die Strategie gemeinsam zu entwickeln und diese dann auch für alle verständlich zu kommunizieren.
- Eindeutige Aufgabenverteilung und klare Rollen und Kompetenzen sind unbedingte Voraussetzung. Bei Unklarheiten gilt es, diese immer wieder neu zu besprechen und auch auszuhandeln und eindeutige Absprachen zu treffen.
- Eine kooperative Haltung im Sinne von „nur gemeinsam sind wir stark“ hilft, die notwendige Geduld aufzubringen und zu zuhören und nicht gleich neue Ideen mit „Ja, aber …“ zu ersticken. Fragen helfen, die Interessen der anderen zu ergründen.
- Wenn Sie dann auch die „eigenen Karten“ auf den Tisch legen, ist ein Kompromiss möglich.
Tipps für erfolgreiches Führen in der Matrixorganisation – S+P Führung
Einmal definierte Prozesse einhalten oder diese anpassen
In komplexen Organisationen gibt es für die meisten Abläufe definierte Prozesse. Werden diese umgangen, entsteht ein unverhältnismäßiger Mehraufwand und die Gefahr von Fehlern erhöht sich drastisch.
Meine Verantwortung wahrnehmen und die Verantwortung der anderen dort belassen. Je klarer meine Rolle ist, umso einfacher kann ich Themen dort belassen, wo sie hingehören.
Gemeinsam erarbeitete Spielregeln oder Zusammenarbeitskultur. Definieren Sie einfache Spielregeln, wie sie miteinander in Konfliktsituationen umgehen.
Dies könnten sein:
- Sich gegenseitig grundsätzlich positive Absichten unterstellen
- Ärger direkt (und ausschließlich) mit den Betroffenen besprechen
- Bei Entscheidungen werden wesentliche Beteiligte angehört oder mit einbezogen
Belohnen Sie fach- und bereichsübergreifendes Denken. Machen Sie flexible Gehaltsbestandteile auch abhängig vom Erfolg des Gesamten.
Der Erfolgshebel heißt Vertrauen. Vertrauen in die anderen, dass sie die Aufgaben ebenfalls gut lösen – auch wenn der Weg manchmal anders aussieht, als ich ihn selbst gewählt hätte.